Eine «Hallwilerische Seefahrt» von aktiv älter

Im Mai gingen neunzahn aktive Ältere der Mino auf eine «Hallwilerische Seefahrt». Wandern, Schlossführung und Schifffahrt gehörten zum Programm.

Die Zugfahrt bis Boniswil und der kurze Marsch zum Schloss Hallwil waren noch von leichtem Regen begleitet. Doch wenn Engel reisen… Auf der kleinen Wanderung bis Meisterschwanden und auf dem Schiff genossen wir sogar die Sonne.

Bei der Führung durch das Schloss Hallwil wurden einige interessante Geschichten der Familie von Hallwyl angeschnitten. Diese Familie, welche bis heute mit einem Zweig noch weiterbesteht, hat am Ende des 12. Jahrhunderts am Aabach mit einem Steinturm quasi den Grundstein zum Schloss gelegt. Johans I. von Hallwyl wurde im 14. Jahrhundert zum wichtigsten Beamten in den habsburgischen Vorlanden. Er war es auch, der das Schloss Hallwil als Wasserburg auf zwei künstlichen Inseln erbaute. Ihm gelang es, den verstreuten Familienbesitz zu einer geschlossenen Herrschaft zusammen zu schliessen. Zu seiner Zeit erreichte die Familie einen Höhepunkt an Macht und Ansehen. Im Rittersaal sass Johans I. mit seinen Söhnen und besprach die anstehenden Geschäfte. Dazu gehörte auch, Heiraten zu arrangieren und so Machtansprüche zu festigen und sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Seine Tochter Udelhild, uns gefiel vor allem ihr Name, bestimmte er ungefragt für die kirchliche Laufbahn. Alt Äbtissin leitete sie später das Kloster Königsfelden. Aufgrund eines Erbvertrages blieben die „Stammgüter“, bis auf eine Ausnahme, bis im 20. Jahrhundert in Familienbesitz. Walther und seine reiche, aus Schweden stammende Frau, Wilhelmina, waren die letzten Bewohner des Schlosses. Wilhelmina gründete 1925 nach dem Tod ihres Mannes eine Stiftung und vermachte das Schloss derselben. 1994 wurde das Schloss dem Kanton Aargau geschenkt.

Nach diesem geschichtlichen Ausflug wurde die Gelegenheit zu Gesprächen beim Mittagessen, der Wanderung und der kleinen Seerundfahrt mit der MS Hallwil reichlich genutzt. Das Sonnendeck animierte zu einer kleinen Erfrischung. Zurück ging es dann mit Bus und Bahn nach Aarau.

Andreas